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Düren Rütger-von-Scheven Straße

Die Wohnanlage Rütger-von-Scheven-Straße besteht aus 273 Wohn- und 3 Gewerbeeinheiten. Es handelte sich um öffentlich geförderten Wohnungsbau aus dem Jahr 1953, dessen Bindung zum 31.12.2010 auslief. Seit dem 01. April 2011 ist die Deutsche Invest Immobilien GmbH (dii) aus Wiesbaden neue Eigentümerin der Wohnanlage.

In der Siedlung leben viele Menschen mit Migrationshintergrund aus verschiedensten Ländern, der Anteil der Empfänger von SGB II- und SGB XII-Leistungen ist ebenfalls sehr hoch und liegt bei etwa 50 %. Auch der Anteil der Alleinerziehenden und der in der Siedlung lebenden Kinder liegt weit über dem Stadtdurchschnitt.

Die Mietergemeinschaft An der Rur gründete sich 2009 durch Anwohner der Siedlung Rütger-von-Scheven-Straße 48 - 138 mit dem Ziel, die zum Teil völlig desolaten Zustände in den Wohnungen und im Außenbereich zu verbessern (link zum Artikel vom 16.12.08). Eine aktuelle Selbstdarstellung der Mietergemeinschaft findet sich unter: http://www.mietergemeinschaft-an-der-rur.de/

Seit 2010 berät das Büro für Gemeinwesenarbeit und Soziale Stadtentwicklung die Mietergemeinschaft in ihrem Einsatz für
 

  • angemessene und nachvollziehbare Nebenkosten
  • bezahlbare und sozialverträgliche Mieten
  • den Erhalt des Wohnraums
  • die Behebung der gravierenden Wohnungsmängel
  • die Grundsanierung der Außenanlagen
  • die Instandsetzung der maroden Spielplätze


Seit Februar 2013 wird die Arbeit ergänzt durch die gemeinwesenorientierte Kinder- und Jugendarbeit in Trägerschaft der Evangelischen Gemeinde zu Düren. Schon in der bisherigen Arbeit mit der Mietergemeinschaft an der Rur - als Organisation der Erwachsenen in der Wohnanlage - waren die Lebenssituation, die Bedürfnisse und Interessen der Kinder und Jugendlichen mit im Blick. Beispielsweise sind der Zustand des Wohnraums und die Gestaltung des Außengeländes Themen, die nicht nur Erwachsene betreffen.

In Kontakt mit den Eltern und Gesprächen vor Ort gibt es immer wieder auch Bezugspunkte zu Kindern und Jugendlichen. Hier knüpft die gemeinwesenorientierte Kinder- und Jugendarbeit an. Ziel ist im Erstkontakt und im weiteren Prozess, Kindern und Jugendlichen die Möglichkeiten zu eröffnen, ihre Interessen und Bedürfnisse zu äußern und auch die Option zu eröffnen, gemeinschaftlich für deren Umsetzung selbst etwas zu tun.

Seit ihrer Gründung hat die Mietergemeinschaft folgende Themen erfolgreich bearbeitet:

Beseitigung von gravierenden Wohnungsmängeln: Im Rahmen der Modernisierung kam es durch undichte Dächer zu Wasserschäden in den darunter liegenden Wohnungen. Die Mietergemeinschaft setzte sich mit den betroffenen Mietern erfolgreich für Ersatzwohnungen ein. Auch in anderen Einzelfällen, in denen die Mieter zum Teil schon über Jahre wiederkehrend unter massiven Feuchtigkeits- und Schimmelproblemen litten, kam es im Rahmen der Modernisierung zu erfolgreichen Mängelbeseitigungen. Die Mietergemeinschaft unterstützte die Bewohner in ihren Bemühungen um die Mängelbeseitigungen und ist für ihre Mitglieder regelmäßig in Sprechstunden ansprechbar. An den 14-tägigen Sprechstunden nimmt in der Regel auch der Anwalt der Mietergemeinschaft teil.

Prüfung der Betriebskostenabrechnungen: Die Mietergemeinschaft prüft jedes Jahr die Unterlagen, die den Abrechnungen zugrunde liegen. In der Abrechnung 2008 gab es gravierende Mängel und die Mietergemeinschaft empfahl den Mietern, die teilweise sehr hohen Nachforderungsbeträge nicht zu zahlen. Die Abrechnung 2009 ergab nach Prüfung ebenfalls große Mängel und auch hier empfahl die Mietergemeinschaft nach Rücksprache mit ihrem Anwalt die Zahlung erst nach Klärung der offenen Fragen. Diese Fragen wurden bisher von der Hausverwaltung nicht beantwortet. Zur Abrechnung für 2010 gibt es von Seiten der Mietergemeinschaft ebenfalls viele offene Fragen. Vonseiten der Hausverwaltung liegen noch keine Antworten vor. Die Abrechnung für 2011 befindet sich zurzeit noch in der Prüfung! Die Ergebnisse können sich sehen lassen: Durch die Arbeit der Mietergemeinschaft haben das Jobcenter des Kreises und das städtische Sozialamt für die Jahre 2008, 2009 und 2010 insgesamt annährend 100.000,-€ gespart.

Prüfung der Mieterhöhungen: Die Mietergemeinschaft prüft jede Mieterhöhung mit ihrem Anwaltsbüro und empfiehlt den Mietern, sich den Prüfungen anzuschließen. In Versammlungen, zu denen alle Bewohner der Wohnanlage eingeladen sind, werden die Prüfungsergebnisse vorgestellt und gemeinsam die weiteren Schritte abgestimmt. Eine 1. Mieterhöhung auf die ortsübliche Vergleichsmiete kam Ende 2011. Die Mietergemeinschaft hat sie mit ihrem Anwalt geprüft, offensichtliche Fehler festgestellt und den Mietern empfohlen, der Mieterhöhung nicht zuzustimmen. Das städtische Sozialamt und das Jobcenter schlossen sich dieser Einschätzung an und zahlten für Transferleistungsbezieher die Mietererhöhung nicht. Einer erneuten und geringeren Mieterhöhung wurde auf einer weiteren Bewohnerversammlung zugestimmt. Das bedeutete für betroffene Mieter seitdem durchschnittlich € 20,- weniger an monatlicher Erhöhung.

Bei der 2. Mieterhöhung wegen Einbau der Heizungen, ging es ab dem 01.09.2012 um durchschnittlich 60,-€ monatlich für die betroffenen Mieter. Auch hier lagen so schwere Mängel im Erhöhungsschreiben vor, dass die Mietergemeinschaft diese Mieterhöhung nach rechtlicher Prüfung für unwirksam hielt. Die Mietergemeinschaft empfahl deshalb allen betroffenen Mietern, nicht zu zahlen. Das Jobcenter des Kreises und die Stadt Düren haben die Einschätzung ebenfalls übernommen und sich der rechtlichen Position der Mietergemeinschaft angeschlossen. Die Einsparungen für die vergangenen Monate für die Stadt, den Kreis und die betroffenen Mieter liegen derzeit für den Zeitraum von September 2012 bis April 2013 bei rund 50.000 €.