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Stadtteil Nord-Düren

„Die Gesamtinteressen des Stadtteils stehen im Vordergrund und nicht die Einzelinteressen.“

Nord-Düren ist ein innenstadtnahes Wohngebiet mit ca. 6000 Einwohnern. Die Baustruktur des Stadtteils ist äußerst heterogen (siehe Strukturkarte Nord-Düren). Im Kernbereich befinden sich viele Häuser aus der Jahrhundertwende. Dieses historische Arbeiterviertel ist heute der ausgeprägteste Wohn-, Lebens- und Wirtschaftsort von Nord-Dürenern. Im nördlichen Bereich des Stadtteils befinden sich viele Einfamilienhäuser, Reihenhäuser, aber auch privater und sozial geförderter Geschoss- und Mietwohnungsbau. Das Gewerbegebiet wird durch neue Gewerbeansiedlungen, Erweiterungen der ehemaligen Industriegebäude und Fabrikanlagen sowie durch brachliegende Flächen geprägt. Der Anteil von Empfängerinnen und Empfängern von Lohnersatzleistungen liegt mit über 30% drei-mal so hoch wie in der Gesamtstadt. Der Anteil aller Personen mit Migrationshintergrund im Stadtteil liegt bei ca. 50%, in einigen Quartieren sogar über 60%.

Die Stadt Düren beauftragte das Büro für Gemeinwesenarbeit und Soziale Stadtentwicklung (GWA-Büro) der Evangelischen Gemeinde zu Düren mit dem Aufbau von neuen Organisations-und Kooperationsstrukturen für Nord-Düren. Das GWA-Büro hat in der Einstiegsphase mit drei Akteursgruppen, 1. den im Stadtteil ansässigen Organisationen (deutsche Vereine, Migrantenvereine, Institutionen, soziale Einrichtungen, Kindergärten und Schulen), 2. den Wohnquartieren unter Einbeziehung der verschiedenen Bevölkerungsgruppen und 3. den Gewerbetreibenden, Selbständigen und Unternehmen in einem breit angelegten Aktivierungsverfahren die wichtigsten Probleme/Themen, die Handlungsbedarfe und die Vorteile/Ressourcen des Stadtteils ermittelt. Auf der Grundlage dieser Befragungsergebnisse wurden auf drei Akteursversammlungen die konsensfähigen Themen abgestimmt und danach auf einer großen Stadtteilversammlung das Stadtteilprogramm für Nord-Düren verabschiedet. Im Stadtteilprogramm wurden 17 Handlungsbereiche im investiven wie im konsumtiven Bereich aufgenommen. Diese sind u.a.:
 

  • Sanierung und Modernisierung der Bausubstanz
  • mehr gemeinschaftliche Aktivitäten, damit aus dem Nebeneinander ein Miteinander wird
  • Verbesserung des Images des Stadtteils
  • Aufwertung der Brachflächen, insbesondere im Gewerbegebiet
  • Schaffung von räumlichen und personellen Angeboten für Kinder und Jugendliche
  • Maßnahmen gegen die Verschmutzung des Stadtteils
  • keine weitere Zunahme von Vereinslokalen/“Teestuben“
  • Verbesserung der Verkehrssituation


Auf der Grundlage dieses Programms wurde das Integrierte Handlungskonzept aufgestellt, so dass alle wichtigen Stadtteilthemen darin enthalten sind.
Ende November 2006 wurde auf der Stadtteilversammlung die erste Stadtteilvertretung für Nord-Düren gewählt. Die Stadtteilvertretung ist unabhängig und demokratisch, parteipolitisch ungebunden sowie nationen- und religionsübergreifend. In der Einstiegsphase wurden von allen Akteursgruppen das Organigramm (siehe Organigramm Stadtteilentwicklung) und der Delegiertenschlüssel für die Stadtteilvertretung entwickelt und auf Stadtteilebene abgestimmt. Danach entsenden die deutschen Vereine vier Vertreterinnen und Vertreter, die Migrantenvereine vier, die sozialen Einrichtungen zwei, die Institutionen zwei, die Kindergärten zwei, die Schulen zwei, die Wohnquartiere zwölf und die Gewerbetreibenden vier. Auch der multikulturelle Charakter des Stadtteils spiegelt sich in der Zusammensetzung der Stadtteilvertretung wider. Neben den Vertretern der Migrantenvereine sind von 12 Bewohnervertretern 6 mit Migrationshintergrund. Die Stadtteilvertretung ist auch ein wichtiger Baustein für Nachhaltigkeit nach Ablauf des Förderzeitraums. Sie ist auf Stadtteilebene die wichtigste Instanz für den Erneuerungsprozess. Sie entscheidet nach dem Konsensprinzip über alle Projektanträge, richtet Projekt- Bewohnergruppen ein und vertritt gemeinschaftlich alle bedeutsamen Stadtteilthemen nach außen hin. Sie trifft sich alle 6-7 Wochen. Weiterhin ist das Gremium ein wichtiges Auftrags- und Abstimmungsorgan für das GWA-Büro.

Im Rahmen der Stadtteilentwicklung wurden viele Projekte der Stadtteilvertretung und ihrer Projekt- und Bewohnergruppen realisiert (siehe Übersicht). Auf der Grundlage gemeinsamer - und nicht trennender - Interessen ist ein hohes Maß an Beteiligung und Identifikation mit dem Erneuerungsprozess entstanden, was u.E. auf die besondere und einmalige Organisationsstruktur der Stadtteilvertretung zurückzuführen ist. Mit viel Engagement und hoher Verbindlichkeit leisten die Akteursgruppen wertvolle Beiträge für die Entwicklung der Projekte im investiven wie auch im konsumtiven Bereich.