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Gemeinwesenarbeit und soziale Stadtentwicklung - gemeinwesenorientierte Kinder- und Jugendarbeit in Düren-Mariaweiler

Mariaweiler ist ein Stadtteil im Nordwesten von Düren mit ca. 2500 Einwohnern. Seine Lage ist gegenüber der Gesamtstadt klar abgegrenzt, so dass er von vielen Bewohnern immer noch als Dorf bezeichnet wird. Mariaweiler hat zahlreiche positive Faktoren, die den Stadtteil für viele Menschen attraktiv machen. So gibt es z.B. ein reges Vereinsleben mit  zahlreichen größeren und kleineren Vereinen, die sich in der Interessengemeinschaft der Ortsvereine (IGDO) zusammengeschlossen haben und die mit ihren zahlreichen Aktivitäten das Zusammenleben bereichern. 2014 fand begleitet vom GWA-Büro erstmals ein großes Dorffest statt, an dem sich nahezu alle Vereine und Institutionen beteiligten. Das Fest war ein großer Erfolg und ein wichtiger Beitrag für den weiteren Ausbau der Zusammenarbeit aller Vereine und Organisationen.

Prägend für den Stadtteil ist auch, dass hier mehrere Großbetriebe, die erhebliche Bedeutung für die Gesamtstadt haben, angesiedelt sind. Die Betriebe und die dort zur Verfügung stehenden Arbeitsplätze sind für viele Menschen Grund, sich auch bezüglich des Wohnortes in Richtung Mariaweiler zu orientieren. Insoweit war es nur folgerichtig, dass seit den 60/70er Jahren im Stadtteil mehrfach neue Baugebiete ausgewiesen wurden. Die Bevölkerung setzt sich heute aus alteingesessenen Mariaweiler Familien und vielen Zugezogenen zusammen.

Die Bebauung im Stadtteil besteht überwiegend aus Ein- und Zweifamilienhäusern und verhältnismäßig wenigen Mehrfamilienhäusern. In den 70er Jahren wurde im Stadtteil die Wohnanlage Olefstraße mit 131 Wohneinheiten errichtet, die im Ort alleine schon aufgrund ihrer Bauweise mit bis zu sieben Stockwerken auffällt.  In den vergangenen 20 Jahren sind hier zunehmend Familien mit Migrationshintergrund - zunächst russische Aussiedler, später viele Familien aus Süd und Süd-Ost Europa - zugezogen. Mariaweiler wurde hierdurch, aber auch durch den Bau verschiedener anderer Mehrfamilienhäuser und Häuser für einkommensschwache Familien, mit geprägt.

Ein weiterer wichtiger Faktor, der Einfluss auf das Stadtteilgefüge hat, ist die Anne-Frank-Gesamtschule. Die Schule wurde zum Schuljahresbeginn 1978/79 gegründet. Sie geniest in Düren einen guten Ruf und zieht viele Kinder von außerhalb des Ortes an. Aktuell wird die Schule mit ihrem Lehrpersonal von ca. 90 Lehrerinnen und Lehrern  von 742 Schülerinnen und Schülern besucht. Der Schulbesuch ihrer Kinder an der A-F-Gesamtschule ist für Familien nicht selten Grund ihren Wohnsitz auch in Mariaweiler zu wählen.

Defizite gibt es im Stadtteil insbesondere im Bereich der Infrastruktur. Wichtige Elemente, die in anderen Stadtteilen selbstverständlich sind, fehlen. So gibt es u.a. keine Stadtteilgrundschule, kein Lebensmittelgeschäft, und die Busanbindung wird von vielen Bürgerinnen und Bürgern als schlecht empfunden.

Anlass für die Aufnahme unserer Tätigkeit in Mariaweiler war die Entwicklung der Wohnanlage Olefstraße, die konkreten lebenspraktischen Probleme der Bewohner und die unzureichende Integration der Wohnanlage in den Stadtteil. Nach der Durchführung einer Situationsanalyse und einer Phase der Aktivierung, setzten sich interessierte BewohnerInnen zunächst für die Lösung wohnanlageninterner Probleme (wie hohe Miet- und Nebenkosten, eine umfangreiche Wohnungsmängelproblematik, asbesthaltige Nachtspeicherheizungen, unzureichnende Verwaltung der Wohnanlage) ein.

Daneben gab es aber auch von vorne herein Interesse von Bewohnern,  sich dem Stadtteil zu öffnen und auf Stadtteilebene zu engagieren. Als Themen wurden hier beispielsweise benannt die bereits erwähnte Problematik des fehlenden Lebensmittelgeschäftes und die eher schlechte Busanbindung des Stadtteils. Ein  als unzureichend empfundenes örtliches Freizeitangebot für Kinder und Jugendliche sowie das schlechte Image der Wohnanlage waren weitere wichtige Punkt, die für Bewohner Bedeutung hatten.

1999 gründeten aktive Bewohner als Ergebnis ihrer ersten wohnanlageninternen Aktivitäten  einen gemeinnützigen Verein, der 2002 mit dem neuen Namen Bewohnerinitiative Mariaweiler e.V. sein Engagement auf den gesamten Stadtteil ausweitete. Zielsetzung dieser Ausweitung war u.a., die Integrationsbemühungen zu verstärken und sich aktiv am Gemeinschaftsleben im Ort zu beteiligen. Seitdem stellt insbesondere die Kinder- und Jugendarbeit des Vereins, die allen Kindern aus dem Ort zugutekommt, einen zentralen Bestandteil des Engagements der aktiven und vom GWA-Büro unterstützten Bewohnerinnen und Bewohner dar. In der vertraglich mit der Stadt Düren und dem GWA-Büro vereinbarten „Gemeinwesenorientierten Kinder und Jugendarbeit“, die als weiteres Element in das Aufgabenspektrum aufgenommen wurde, kommt diese Entwicklung deutlich zum Tragen. Bereits 2002 war die Kinder- und Jugendgruppe „Act“ (active children and teens) gegründet worden. Jugendliche und Kinder setzten sich mit „Act“  für kind- und jugendgerechte Themen im Stadtteil ein (so z.B. für mehr und bessere Spielplätze, mehr Verkehrssicherheit, ausreichende Treffräume und Freizeitangebote).

2008 konnte der Bewohnerverein gemeinsam mit Act und dem GWA-Büro mit dem Bau des Bürger- und Jugendpavillons Mariaweiler einen wichtigen Erfolg erzielen. Der Pavillon ist als kleines Gemeinschaftshaus so konzipiert, dass in ihm  eine Nutzung aller Altersgruppen und unterschiedlicher Bürger möglich ist. Das Gebäude wurde zu großen Teilen mit Landesmitteln (aus dem Programm „Initiative ergreifen“) gefördert und konnte dank eingebrachter Eigenarbeit von Bürgerinnen und Bürgern sowie vom Verein eingeworbenen Spenden realisiert werden.  Die Bewohnerinitiative steht als Trägerin des Gebäudes in der Verantwortung, die jährlichen Betriebskosten zu erwirtschaften und eine am Bedarf im Stadtteil orientierte Nutzung zu ermöglichen.   

Das Engagement der aktiven Bürger innerhalb der Bewohnerorganisation findet heute in 4 Abteilungen, die sich für unterschiedliche Themengebiete engagieren, statt. Neben der Abt. für Kinder, Jugendliche und Geselliges und der Abt. Bürger- und Jugendpavillon engagieren sich die aktiven BürgerInnen weiterhin für die Verbesserung der Situation in der Wohnanlage. Als Ergebnis der Arbeit der Abt. „Wohnanlage Olefstraße“ ist vor einigen Jahren ein Quartiermanagement entstanden, in dem alle Akteure der Wohnanlage (Eigentümer, Bewohner, Hausverwaltungen, Mitarbeiter der Stadtverwaltung, Gemeinwesenarbeit) zusammenarbeiten. Gemeinsam setzt man sich dafür ein, die Struktur und das Image der Anlage grundlegend zu verbessern.

In der Abt. Aktiv für Mariaweiler setzen sich Bürger für Themen ein, die sich aus den Bedürfnissen und der Lebenssituation im Stadtteil ergeben. Auf dieser Ebene ist die Zusammenarbeit mit anderen in der Interessengemeinschaft der Ortsvereine organisierten Vereinen und Institutionen sowie dem für den Ort zuständigen Bezirksausschuss Mariaweiler besonders wichtig. Diese Zusammenarbeit soll in den kommenden Jahren weiter ausgebaut werden.

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